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Hike&Fly am Piz Palü - über den Bumillerpfeiler zum Startplatz

Aktualisiert: 27. Sept. 2022

Ein breites Grinsen macht sich auf unseren Gesichtern breit, als wir am Gipfel stehen und uns leicht schwacher Wind aus der richtigen Richtung entgegenweht. Wir wissen nämlich: Den mühsamen 4-stündigen Abstieg werden wir uns heute sparen!


Der Bumillerpfeiler am Piz Palü stand schon sehr lange auf meiner Bucket-list der namhaften Bergtouren. Was mich aber immer ein bisschen hemmte war der mühsame Abstieg über den spaltigen Gletscher und den weiten Rückweg zum Berninapass über die Diavolezza. Durch die Gleitschirmfliegerei wurde dieser Klassiker in der Berninagruppe allerdings nochmal viel interessanter.


Im Rahmen der Vorbereitung auf die Bergführereingangsprüfung stand dann der Plan fest: Gutes Wetter mit einer niedrigen Windprognose abwarten und los geht's!


Nach einem Pasta-Abendessen am Parkplatz und dem abendlichen Zustieg zur Diavolezza beziehe ich mein Biwak vor der Hütte (#lowbudgetalpinist) während Moritz in der Hütte schläft (#highbudgetalpinist). Der Luxusunterschied ist kaum der Rede wert, denn für uns beide endet die Nacht um 4 Uhr. Der Zustieg zieht sich ein wenig, aber der Ausblick auf den Bumillerpfeiler im Morgenlicht ist sensationell. Kaum ist der Tag angebrochen, geht es dann auch schon zur Sache. In kombiniertem Gelände mit gutem Eis geht's hinauf zur Felsrippe. Durch tolle Kletterei in fast ganz trockenem Fels steigen wir zur Eisnase hoch. Nochmal anpacken im Eis und oben sind wir. Ich denke hier sagen Bilder mehr als Worte :-)


Die Sonne scheint, wir stehen am Gipfel und der Wind, der vor wenigen Stunden noch böig und stark war, hat sich gelegt. Das wird der Overkill, wir haben den Bumillerpfeiler bezwungen und werden mit dem Gleitschirm vom Gipfel des Piz Palü starten!


Nachdem wir kurz den Gipfelsieg gefeiert haben, packen wir unsere Singleskin Schirme aus unseren Rucksäcken, die nicht vermuten lassen, dass da ein Gleitschirm drin steckt. Eine fünfminütige Startvorbereitung später geht es dahin - hinaus in luftige Höhen über dem Gletscher. Im Ostpfeiler befindet sich noch eine Seilschaft im Ausstieg, denen ich zujuble. Der Flug führt mich nochmal über die Diavolezza, den Bergsee knapp unterhalb und ein aussichtsreiches viertel Stündchen später lande ich bei kräftigem, aber berechenbarem Wind direkt am Auto.


Unglaublich! Gerade sind wir durch diese gewaltig schöne Genusstour geklettert, am Gipfel des Piz Palü gestanden und kurz später stehen wir in der Nachmittagssonne am Auto und stoßen auf unseren Erfolg an.


Das war eine perfekte Tour...peace out!


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